Fragen zur Ausbildung

Welches Mindestalter ist zur Erteilung eines Jagdscheines erforderlich?

Das Mindestalter für die Erteilung eines Jagdscheines liegt bei 18 Jahren. Davor können Jugendliche ab 16 Jahre jedoch bereits einen Jugendjagdschein erhalten. Ansonsten bestehen für die Erteilung eines Jugendjagdschein des gleichen Voraussetzungen wie bei einem ”normalen” Jagdschein.

Der Jugendjagdschein berechtigt allerdings nur zur Jagd in Begleitung seines Erziehungsberechtigten oder einer von seinem Erziehungsberechtigten schriftlich beauftragten volljährigen Begleitperson. Der Jugendjagdschein berechtigt nicht zur Teilnahme als Schütze an Gesellschaftsjagden. Weitere Details......

 

Wer kann keinen Jagdschein erhalten?

Folgende Personen erhalten keinen Jagdschein: 

  1. Personen, die noch keine 16 Jahre alt sind.
  2.  
  3. Personen, die die erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzen (weil sie wegen eines Verbrechens oder bestimmter Vergehen beziehungsweise Straftaten verurteilt worden sind). Vor der Erteilung des Jagdscheins prüft die Jagdbehörde alle drei Jahre anhand eines Auszugs aus dem zentralen Bundesstrafregister, ob der Antragsteller noch die erforderliche Zuverlässigkeit besitzt.
  4.  
  5. Personen, die keine ausreichende Jagdhaftpflicht nachweisen. Diese muss mindestens 500.000,-- Euro für Personenschäden und 50.000,-- Euro für Sachschäden einschließen.

Schwere Verstöße gegen die Waidgerechtigkeit sind ein Grund, dem Jäger den Jagdschein zu entziehen. 

 

Wer bildet aus?

Die verschiedenen Ausbildungssysteme wurden bereits ausführlich auf der Seite Ausbildungskonzepte erklärt.

Wer von den Jagdvereinen, bzw. Kreisjägerschaften ausbildet, lässt sich entweder durch Auskunft bei den lokalen Kreisjägerschaften oder bei den Landesjagdverbänden erfragen.

Kontakte zu Jagdschulen erhält man über das Internet oder über Anzeigen in Jägermagazinen.

Kontakt zur Jägervereinigung Oberhessen über diesen Link oder folgende Adresse www.jaegervereinigung-oberhessen.de

 

Was kostet die Ausbildung?

Hier ist grundsätzlich die Frage nach „versteckten“ Kosten zu stellen. Dies gilt sowohl für Jagdschulen, als auch für Vereine. Seriöse Anbieter bieten „all inclusive“ an, oder weisen ausdrücklich auf Nebenkosten hin, die nicht im Ausbildungsangebot enthalten sind. Vorsicht: Nebenkosten „läppern“ sich und ein vermeintlich „billiger“ Kurs kann dann teuer zu stehen kommen.

Natürlich ist die Dauer der Ausbildung ein wesentlicher Punkt bei der Kostenfrage. Ein dreiwöchiger Kurs kostet nun einmal mehr als ein Kurs, der nur eine Woche dauert. Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein Kurs, der etwas länger dauert, da die Ausbildung wesentlich intensiver ist.

Die Qualität der Ausbilder schlägt sich ebenfalls wesentlich in der Kostenkalkulation nieder. Ein hauptberuflicher Profi kostet eben mehr Geld als ein Laie, der gelegentlich ohne fundiertes Wissen ausbildet.

Eine solide Ausbildung, gleich ob Verein oder Jagdschule kommt dem Jungjäger immer zugute und bringt eine hohe Garantie, die Jägerprüfung im ersten Anlauf zu bestehen. Deshalb: Vorsicht bei „Schnäppchenangeboten“. Niemand hat etwas zu verschenken!

Nun zur den Kosten selbst: Ein 3wöchiger Kurs bei einer Jagdschule kostet in der Regel 2000 bis 2400 Euro, einschließlich Prüfungsgebühr.

Die Preise bei der Ausbildung im Verein liegen in der Regel deutlich darunter und werden laut einer Untersuchung des Magazins Wild und Hund auf ca. 1000 bis 1400 Euro beziffert. Hier ist jedoch darauf zu achten, ob bei diesen Angeboten zusätzliche Kosten wie Schießstand, Munition, Lernmaterial, oder Prüfungsgebühr enthalten sind.

 

Welche Kriterien sind bei der Auswahl eine Ausbildungsmöglichkeit zu beachten?

Die wichtigsten Kriterien sind

  • die Höhe der Durchfallquote, oder umgedreht die Erfolgsquote bei der Jägerprüfung

  • das davon abhängige Preis- Leistungs-Verhältnis

  • Betreuung nach der Prüfung

  • Möglichkeiten zur Vermittlung einer Jagdgelegenheit

 

Achtung: Es wird vereinzelt auch getrickst, um die Kurse zu füllen. Dem Verfasser ist ein Einzelfall bekannt, bei dem sogar gelogen wird, dass sich die Balken biegen. Hier werden regelmäßig skandalöse Durchfallquoten verschwiegen und mit einer Super-Ausbildung geprahlt, die jedoch nichts taugt.

 

An welchen Kriterien erkenne eine erfolgreiche Ausbildung?

 

  • Durch Rücksprache mit Prüflingen aus den letzten Kursen

  • Erfragen der Durchfallquote an unabhängiger Stelle

  • Frage nach der Durchführung, bzw. dem Ergebnis einer Ausbildungsüberprüfung durch die Lehrgangsteilnehmer (Evaluation)

 

Wie geht es weiter nach der Jägerprüfung?

Ein guter und wichtiger Schritt ist immer der Anschluss im Verein, auch wenn die Jägerprüfung bei einer Jagdschule absolviert wurde (s.a.“Jagdverbände“).

Zum Erwerb des Rüstzeugs für die Praxis bietet die Jägervereinigung Oberhessen beispielsweise das „Praxisjahr“ an.